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Südafrika

Gewächshäuser - Haus K

Das Kapland gehört zu den artenreichsten Gebieten der Welt und stellt in der florengeographischen Gliederung der Erde ein eigenes Florenreich dar, das als Capensis bezeichnet wird. Herzstück ist das engere Kapgebiet, dessen wichtigste, macchienähnliche Hartlaubformation, der „Fynbos" (= „Feinbusch"), von kleinblättrigen Sträuchern und Bäumen gebildet wird. Die Böden sind vorwiegend nährstoffarm, sauer und sandig. Wichtige Pflanzenfamilien, von denen hier mehrere Gattungen und Arten zum Teil in Wechselausstellung gezeigt werden, sind die Proteaceen, Ericaceen, Rutaceen und Bruniaceen.

Protea-Arten werden hier meist nur während der Blütezeit aufgestellt. Ihre „Blumen“ sind in Wirklichkeit von farbigen Hüllblättern umgebene Blütenstände mit meist kleinen, unscheinbaren Blüten. Ein langsam wachsender, kleiner Baum ist die Leguminose Schotia brachypetala. In die trockeneren Gebiete reicht die artenreiche Gattung Pelargonium (Geraniaceae) mit sukkulenten Arten hinein. Pelargonium peltatum, wohlbekannt in Form von Kultursorten der als Hängepelargonien beliebten Ampelpflanzen, wächst auch als Kletterpflanze. Einige andere Wildarten, aber nicht die Kulturformen dieser großen und beliebten Gattung werden in Wechelausstellung teils hier teils in Haus L gezeigt.

Von den zahlreichen Arten der Gattung Erica sind die meisten im Kapland beheimatet. Einige von ihnen werden in Form einer Wechselausstellung für die Dauer ihrer Blütezeit hier hingebracht, weil das Haus sich für die Dauerkultur von Ericaceen mit Ausnahme von Erica caffra weniger eignet. Südafrikanische Zwiebelpflanzen und andere Geophyten der Familien Liliaceae, Amaryllidaceae, Iridaceae und Haemodoraceae können ebenfalls nur zur Blütezeit ausgestellt werden, darunter viele endemische, d. h. nur im Kapland vorkommende Arten oder Gattungen. Dauerblüher sind im Sommer die Korbblütler Dymondia margaretae und Haplocapha lyrata.

Im hinteren Teil des Hauses hat sich ein dichtes Gebüsch entwickelt, das Elemente der Wälder und Buschformationen des südöstlichen Kaplandes enthält. Zur natürlichen Vegetation dieser Region, die im Sommerregengebiet Südafrikas liegt, gehören dichte Wald- und Buschformationen mit Baumhöhen bis etwa 10 m (z. B. der sogenannte Knysna-Wald der Südküste Südafrikas). Bäume und Sträucher der Region sind die hier gezeigten Arten der Gattungen Tarchonanthus, Grewia, Pavonia und Plumbago. Beispiele für weiter verbreitete Arten sind der Gewelltblättrige Sumach und der Afrikanische Ölbaum, Olea africana, eine südafrikanische Schwestersippe des mediterranen Ölbaums. Im östlichen Südafrika greifen tropische Florenelemente weit nach Süden über. Strelitzia reginae, die Paradiesvogelblume aus der Familie der Musaceen ist ein solches Beispiel. Davon gibt es eine interessante Form mit stark zurückgebildeter Blattspreite, die als eigene Art, Strelitzia juncea, beschrieben ist.

Auf der Galerie stehen zwei Arten der auf das südliche und südöstliche Afrika beschränkten Gattung Greyia (Familie Greyiaceae). Ihre knorrigen Zweige tragen schon vor dem Laubaustrieb leuchtend rote Blüten. Von den im kapländischen Florenreich endemischen (nur dort vorkommenden) Familien und Gattungen sind z. B. die Bruniaceae mit der Gattung Brunia und von den Proteaceen die Gattung Leucadendron hier vertreten.

B. Leuenberger

Rundgang durch die Gewächshäuser...